Es war nicht vorgesehen, dass wir eine Dokumentation über die Reise im Norden Äthiopiens filmen wollten. Aber die Berge, die Landschaften, die Menschen in den Dörfern, auf den Märkten bei ihrer Arbeit nahmen uns gefangen und liessen uns nicht mehr los. Absolut faszinierend, die ständig wechselnden Bilder: hohe, graublaue Gebirgszüge, weit weg in der Ferne oder grüne, gut bewirtschaftete Felder oder karge, dürre Flächen oder Steppen. Menschen, anmutig, schlank, feingliedrig und stark. Frauen mit gelben Wasserkanistern, links und rechts, ein Kind auf dem Rücken tragend oder eine, über ihrem Kopf weit hinausragende Hutte, gefüllt mit Brennholz…

Das Land nahm uns zunehmend in Bann. Wir konnten es nicht lassen, wir begannen zu filmen, aufzuzeichnen, zu interviewen. Spektakuläre Szenen wie z. B. das grosse christliche Marienfest oder Zeremonien zu Ehren von Heiligen in Lalibella, die wir in ihrer Mitte erleben und sogar filmen durften, da kaum Touristen vor Ort. Berührend und kaum zu glauben die Szenen auf dem Feld, wenn gedroschen und das Korn vom Weizen getrennt wird…

Äthiopien’s Topografie ist extrem unterschiedlich. Allein schon um nur den Norden des Landes bereisen zu können, sind lange, holperige Strecken, Schluchten und Höhen von bis zu 3500 m zu bewältigen.  

Daher nahmen wir die google-Topografie-Karte und bauten eine 3D-Landkarte über den Norden um Distanzen und Höhen unserer Route erlebbar zu machen. Schlussendlich entstanden kleine Kapitel oder so etwas wie eine Tagebuchstruktur. Wir haben viel gesehen, mitgenommen und gelernt von einem armen Volk.